„Es ist ein riesiger Erfolg, und ich bin sehr stolz“, sagt Bürgermeister Arno Jesse kurz nach der Preisverleihung zu „Ab in die Mitte“ am 11. November in Delitzsch. Insgesamt 49 Kommunen hatten sich in diesem Jahr beworben, 100.000 Euro an Preisgeld waren ausgeschrieben. Und Brandis erhält dem 1. Preis und damit 30.000 Euro, die in das Projekt „Räume des Wissens – Räume des Erlebens: Innenstadt neu aneignen“ fließen können.
Die Innenstadt mit dem Marktplatz soll das Wohnzimmer der Stadt Brandis und seinen Ortsteilen werden – das war die Grundidee für die Bewerbung bei der sachsenweiten Initiative „Ab in die Mitte“. Und genau das passte zu dem diesjährigen Motto für den Wettbewerb: „Lebensraum Stadt: Handel, Wandel, Vielfalt“. In der Begründung der Jury heißt es unter anderem: „Mit ihrem Projektbeitrag wählt die Stadt zusammen mit ihren Akteuren für ihre Mitte einen Multifunktionsansatz, der gerade in Corona-Zeiten vielfach diskutiert wurde – Brandis geht es an!“
Dabei setzen die Initiatoren auf die Chancen und generieren diese zu ihrer neuen Stärke der Innenstadt. Das Alleinstellungsmerkmal befindet sich nämlich schon lange mitten in der Innenstadt: der Schulcampus mit der Grundschule, der Oberschule und dem Gymnasium. Über 1.400 Schülerinnen und Schüler werden dort beschult, kommen täglich in die Innenstadt, prägen diese und bringen letztendlich auch Eltern, Verwandte und Freunde hierher.
Die Innenstadt mit Schulcampus, einer mitten auf dem Marktplatz entstehenden neuen Stadtbibliothek (Haus des Wissens) und einem Kulturhaus (Musikarche) an der anderen Seite der Innenstadt funktional miteinander zu vernetzen, neue Räume zu definieren und anzueignen, die ganze Innenstadt als Bildungsraum, als Räume des Wissens und Räume des Erlebens zu verstehen – dies ist das Ziel des von der „Ab in die Mitte“-Jury ausgezeichneten Vorhabens. Kurz: neue Stadträume schaffen, Stadt-Räume des Wissens, der Bildung, der Kultur, des Erlebens, um somit die Einheit von Leben, Arbeiten und Lernen neu zu greifen.
Um die Wege und Plätze entsprechend nutzen zu können, ist beispielsweise die Idee einer flexiblen Sitzelemente inklusive Stoffsegeln zur Beschattung oder zum Regenschutz entstanden. Die Idee eines Jugendlichen wiederum bietet mit einer Art riesigem Vogelkäfig einen Rückzugsort mitten in der Stadt.
Auf dem Weg durch die Hauptstraße entstehen weitere kleine Wissens- und Erlebnisräume. In der Nähe der neuen Smart-City-Leuchten entstehen Sitzgelegenheiten aus dem nachgebildeten Granit der Brandiser Meilensteine, in denen eine Hörbox integriert wird.