Eines der ersten Projekte, das Brandis als Innovationskommune in Angriff nahm, war der Relaunch der Webseite. Internet, da waren sich alle Beteiligten einig, ist das Rückgrat der Kommunikation zwischen Kommune und Bürgern – und vor allem umgekehrt. Auch für den Testbetrieb des neu entwickelten Beteiligungsportals des Freistaats Sachsen, ist der fixe Transport von Bits und Bytes unerlässlich. Schade nur, dass die bisherigen Internetanschlüsse in Brandis mit max. 16 Mbit/s nicht mehr zeitgemäß sind und damit den Ansprüchen an Innovation nicht unbedingt gerecht werden. „Wir waren daher ausgesprochen positiv überrascht“, erzählt Bürgermeister Arnos Jesse, „als die NGN Telecom anbot, in Brandis eigenwirtschaftlich ein Glasfasernetz zu verlegen.“
Umgekehrt berichtet NGN Telecom Geschäftsführer Matthias Theisen, war er begeistert, als er auf der Suche nach einer geeigneten Kommune für ein solches Projekt auf die Stadt Brandis stieß: „Die Innovationskommune Sachsens auf innovativem Weg mit schnellem Internet zu versorgen – einen besseren Ausgangspunkt für einen Ausbau eines Glasfasernetzes kann es doch gar nicht geben“, sagt Theisen.
Breitband-Ausbau erfolgt in zwei Phasen
Denn tatsächlich will die NGN Telecom in der ersten Ausbauphase in den Ortsteilen Brandis und Beucha rund 5 Millionen Euro sprichwörtlich vergraben. „Wir agieren schon länger im Breitbandmarkt“, erklärt Theisen das ungewöhnliche Vorhaben, „und sehen immer wieder, dass die gängigen Fördermodelle beim Ausbau von zukunftsfähigen Glasfasernetzen bis ins Haus an Grenzen stoßen. Mit dem Projekt „Glasfaser Brandis“ wollen wir jetzt mit und in Brandis eine alternative und vor allem innovative Methode aufzeigen, um zu wirklich schnellem und zukunftssicherem Internet zu gelangen.“ Der Netzausbau in den Ortsteilen Waldsteinberg, Polenz und Wolfshain erfolgt in einer späteren zweiten Phase.
Viele Teilnehmer erhöhen Machbarkeit
Voraussetzung für das Projekt „Glasfaser Brandis“ ist eine sogenannte Beteiligungsquote. Das bedeutet: Bis zum Stichtag am 31.03.2017 müssen sich 60 Prozent der Brandiser Bürgerinnen und Bürger für das Glasfasernetz ausgesprochen haben, indem sie einen Vorvertrag unterzeichnen.
„Das Unterzeichnen dieses Vorvertrags ist so etwas wie eine Interessensbekundung“, erläutert Theisen das Verfahren. Gibt es genügend Unterschriften, wird gebaut und jeder Unterzeichner erhält mit Fertigstellung seines Hausanschlusses bzw. mit Ablauf seines bestehenden Vertrags beim bisherigen Anbieter seinen Glasfaseranschluss. Doppelte Kosten gibt es nicht, weil der neue Internetvertrag erst mit Ende des bisherigen gültig und damit kostenpflichtig wird. Die Erschließung, also der eigentliche Anschluss an das Haus, ist dabei für die Bürgerinnen und Bürger kostenfrei. Kommt die Beteiligungsquote von 60% nicht zustande, wird nicht ausgebaut – und nichts ändert sich. Letzteres kann sich aber zumindest Arno Jesse nicht vorstellen. „Brandis bekommt ein Glasfasernetz quasi frei Haus geliefert“, sagt er. „Alle, die mitmachen, haben internetmäßig auf lange Sicht ausgesorgt, jedes Haus, das angeschlossen wird, erfährt zudem einen Wertzuwachs – wer kann da schon lange zögern?!“
Bürgerveranstaltungen Beucha
Rund um das Projekt „Glasfaser Brandis“ beantworten die NGN Telecom und Bürgermeister Arno Jesse an folgenden Terminen offene Fragen:
Montag, 30.01.2017, 18:30 Uhr, Speisesaal der Grundschule Beucha, Kleinsteinberger Straße 20
Mittwoch, 01.02.2017, 18:30 Uhr, Speisesaal der Grundschule Beucha, Kleinsteinberger Straße 20
Donnerstag, 02.02.2017, 18:30 Uhr, Speisesaal der Grundschule Beucha, Kleinsteinberger Straße 20
Bürgerveranstaltungen Brandis
Montag, 06.02.2017, 18:30 Uhr, Forum der Oberschule Brandis, Poststraße 20
Mittwoch, 08.02.2017, 18:30 Uhr, Forum der Oberschule Brandis, Poststraße 20
Donnerstag, 09.02.2017, 18:30 Uhr, Forum der Oberschule Brandis, Poststraße 20
Zudem findet sich der aktuelle Stand des Projekts auf der eigens für das Projekt eingerichteten Internetseite www.glasfaser-brandis.de.