Nach einem Jahr Innovationskommune ist Brandis seit dem 1. September Mitglied im Verbund der einheitlichen Behördennummer 115. Eingeführt wurde sie mit einem kleinen Festakt und einer Live-Schaltung in das Leipziger Service-Center. Dort werden die Anrufe der Bürgerinnen und Bürger entgegengenommen. Bei dem Aufschalttermin zu Gast im Rathaus waren Dr. Juliane Rapp-Lücke, Leiterin der Geschäfts- und Koordinierungsstelle der 115 im Bundesministerium des Innern,Tobias Frick (li.), Referatssleiter IT und E-Government in der Staatsverwaltung im SMI, Andreas Diestel (2.v.r.), Abteilungsleiter der Behördennummer der Stadt Leipzig sowie Landrat Henry Graichen (re.). Gemeinsam mit Bürgermeister Arno Jesse drückten sie den imaginären Startknopf.
Zuvor betonte Tobias Frick, dass in Brandis seit letztem Jahr bereits einige Meilensteine erreicht wurden. "Wir freuen uns, dass es so schnell gelang, die 115 für die Stadt mit knapp 10.000 Einwohnern freizuschalten." Das bringe das Sächsische Staatsministerium des Innern dem Ziel, für die Bürger vielseitige Zugangskanäle zu bieten, Behörden zu erreichen - die so genannte Multikanalstrategie - einen wesentlichen Schritt näher. Denn es gibt Bürger, die nicht allein digital den Kontakt zu Behörden und Ämtern suchen, aber nicht unbedingt ins Rathaus gehen. Dies werde mit Hilfe der Behördennummer 115 abgesichert. Frick weiter: "Es ist toll, die Stadt Brandis nun als Blaupause für andere Kommunen nutzen zu können und wir hoffen, es spricht sich rum. Wir wollen erreichen, dass die einheitliche Behördennummer flächendeckend angenommen wird." Die Voraussetzungen dafür seien gut. „Wir haben in Chemnitz und Leipzig professionelle 115-Servicecenter. Ziel ist es, diese beiden Servicecenter auszubauen und für die Beauskunftung der Bürger in ganz Sachsen zu nutzen.“
Das hofft auch Dr. Juliane Rapp-Lücke. Denn sie weiß, dass im Moment 76 Prozent der Anrufe bei der 115 in den ersten 30 Sekunden beantwortet werden. „Für die Bürger werden Verwaltungskontakte über einen einzigen, einfachen Zugangskanal bequemer und unkomplizierter. Die Verwaltung wiederum profitiert von effizienterer Arbeitsbewältigung und besserer interkommunaler Zusammenarbeit.“
Von der 115 überzeugt ist auch Landrat Henry Graichen. "Ich bin in meiner Zeit als Bürgermeister von Neukieritzsch ab und zu mal selbst ans Telefon gegangen und habe erlebt, wie vielseitig die Fragen der Bürger sind. Die 115 sorgt unter anderem dafür, dass die Mitarbeiter in der Verwaltung nicht immer wieder aus ihrer Arbeit gerissen werden, wenn es Fragen sind, die von den kompetenten 115-Mitarbeitern beantwortet werden können." Er sei dankbar, dass sich Brandis auf diesen Weg gemacht hat und sieht in der einheitlichen Behördennummer durchaus auch Potenzial für den Landkreis.
Für Bürgermeister Arno Jesse sieht die 115 als einen weiteren wichtigen Baustein der Verbesserung der Kommunikation und Interaktion für die Bürger von Brandis. "Als Innovationskommune hinterfragen wir seit einem Jahr unser Verwaltungshandeln, optimieren Abläufe und Prozesse." Auch dafür stehe die 115. Jesse weiter: "Sie entlastet die Mitarbeiter der Verwaltung und schafft so mehr Zeit und Professionalität für die eigentliche Arbeit."
Die Behördennummer 115 garantiert bundesweit einen einheitlichen Service. Von Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr warten kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 115-Servicecentern auf Fragen der Bürgerinnen und Bürger. 65 Prozent der Anliegen sollen beim ersten Anruf direkt beantwortet werden, so lautet das Serviceversprechen des 115-Verbunds.