Nun hat auch die Stadt Brandis den begehrten Fördermittelbescheid für den Digitalpakt Schulen erhalten. Auch wenn dieses Bund-Länder-Programm den Fokus auf die digitale Ausstattung der Schulen legt, so begreift die Stadt ihr Ansinnen größer, was zu einigen Rückfragen seitens des Fördermittelgebers führte, so dass der Bescheid erst jetzt ausgestellt wurde. „Wir wollen einen digitalen Campus vorantreiben und das mit einem angebundenen Infrastrukturausbau für alle städtischen Einrichtungen mit Hilfe eines Stadtnetzes“, betont Bürgermeister Arno Jesse. Umso erfreuter zeigt er sich, dass die Fördermittel dafür nun zugesagt wurden. Insgesamt steht der Stadt bis 2024 für Grundschule, Oberschule und Gymnasium in Brandis sowie für die Grundschule Beucha ein Festbetrag von 748.000 Euro zur Verfügung.
Die Mittel sollen für die strukturierte Vernetzung von Schulgebäuden und Räumen inklusive WLAN, für digitale Displays, interaktive Tafeln und weitere Endgeräte wie Tablets und Notebooks für die Schüler verwendet werden. „Darüber hinaus werden wir eine hochprofessionelle Basis schaffen, die dank unseres abgeschlossenen Breitband-Ausbaus möglich wird“, so Jesse. Deshalb liegt der Fokus auf dem weiteren Ausbau der Infrastruktur. Allein dafür sollen 440.000 Euro investiert werden. Diese Summe wird vom Bund genau geregelt – maximal 20 Prozent dürfen für mobile Endgeräte verwendet werden, der Rest fließt in die Kopplung von Häusern einer Schule mit Glasfaser, Ausstattung aller Schulräume mit Glasfaser und WLAN-Hotspot, auf die Installation von zentralen Netzwerkspeichern und zentralen WLAN-Controllern.
Wichtig ist, dass die Stadt eben nicht nur Schulen betrachtet. Neben dem digitalen Campus, an den neben den Schulen auch weitere städtische Einrichtungen wie die drei Ortswehren, die Kita Knirpsentreff in Beucha, Schulhorte, Freizeit- und Jugendtreff angeschlossen sind, soll so ein Stadtnetz entstehen – das wäre ohne den abgeschlossenen Glasfaser-Ausbau kaum möglich. Mehrere städtische Einrichtungen sind bereits mit einem Zugang versehen. Für die neue Kita PurzelBaum und den Bauhof wird eine Netzexpansion geprüft, die das Queren der Bahnstrecke mit Glasfaserkabeln unkompliziert ersetzt.
Ein weiterer Vorteil des digitalen Campus‘ wird die mögliche Vernetzung aller Dienste wie Schulverwaltungsnetze, Lehrnetze, Lernanwendungen, Dateiablagen sowie Sicherheitstechnik. Jesse: „Das hat den Vorteil, dass wir nicht in jeder Schule einen Server aufstellen und nach einer gewissen Zeit wiederbeschaffen müssen.“Die Umsetzung des Vorhabens kann nun mit der Fördermittelzusage beginnen – nach Fertigstellung ein Quantensprung. Jedoch sei die Technik die eine Seite. „Auf der anderen Seite gehört dann auch die Befähigung von Lehrern und Schülern dazu, um die Technik entsprechend den geschaffenen Möglichkeiten auch umfänglich nutzen zu können“, betont Arno Jesse.